Insekten brauchen auch im Winter unseren Schutz – Gemeinde Waldaschaff - Reizvoll, Naturverbunden, Erlebnisreich

Über prachtvoll blühende Wiesen im Frühjahr und Sommer freuen sich nahezu alle Menschen und natürlich auch die bestäubenden Insekten, schließlich besuchen sie diese wichtige Trachtquelle sehr gerne. Ab dem späten Herbst, wenn die Pracht verblüht ist und vermehrt braune Stängel anstatt der Blüten herumstehen, fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, warum denn hier nicht gemäht und „Ordnung geschaffen“ wird.

Was für unsere Augen oft als ungepflegt aussieht, ist für viele Insekten aber zur Überwinterung absolut überlebenswichtig!

Insekten nutzen die Blüten nicht nur als Nahrungsquelle, sondern die Wiese ist für sie auch Schlafplatz, Aufwärmplatz, Paarungsplatz und Eiablageplatz. Die Raupen finden ihr Futter hier und schließlich verpuppen sich die Larven an den Pflanzenstängeln.

Doch wie überstehen unsere geschätzten Insekten die kalte Jahreszeit?

Nur wenige Schmetterlinge, wie z.B. der Distelfalter oder Admiral, wandern vor dem Winter wie Zugvögel in wärmere Regionen und kehren erst im Frühjahr wieder zu ihren Wiesen zurück.

Staatenbildende Völker der Honigbienen und Ameisen können ihre Nester selbst während der kalten Monate warm halten und somit den Winter in der Wintertraube als Einheit überstehen.

Andere Insekten, wie der Zitronenfalter, produzieren ein körpereigenes Frostschutzmittel und überstehen damit auch recht tiefe Temperaturen im Freien. Wiederum andere, wie der kleine Fuchs, flüchten in frostfreie, feuchte Baumhöhlen, Dachböden oder Keller.

Die Mehrzahl der Insekten überwintern in Form abgelegter Eier, Larven oder Puppen. Dafür benötigen diese Insekten dann abgestorbenen Pflanzen, denn deren vertrocknete Blüten, Blätter und Stängel sind die idealen Winterquartiere.

Man sollte daher vergangene Blühflächen im Herbst bewusst nicht abmähen oder abschneiden. Das gilt nicht nur für Blühwiesen, sondern auch für Staudenflächen. Auch im heimischen Garten muss nicht „Ordnung geschaffen“ und vor dem Wintereinbruch alles abgemäht werden. Neben den Winterquartieren der Insekten finden auch viele Vögel einige Nahrung in den Samenständen.

Im kommenden zeitigen Frühjahr wird dann die Fläche gemäht und die Stauden geschnitten - und es erscheint anschließend wieder ein neues Blütenmeer.

Wir wünschen einen schönen Spät-Winter, natürlich etwas Geduld bis zum nahenden Frühjahr und viel Spaß beim Beobachten von Vögeln an den dürren Stängeln! Die Insekten können wir dann bald wieder in den Frühlingssonne bestaunen.

Ihre Initiative „Der Landkreis Aschaffenburg summt!“